Die geschichtlichen Ursprünge der Kanarischen Inseln sind mit diversen unterschiedlichen Mythen belegt und so gibt es bis heute verschiedene Theorien zur Geschichte Gran Canarias.
Beginnend zwischen 1100 bis 800 v. Chr. sollen die Phönizier die ersten Entdecker der Insel gewesen sein, die mit Galeonen vom Festland aus übers Meer kamen.
Zu jener Zeit waren die sogenannten Guanchen die Ureinwohner Gran Canarias, welche ein einfaches Leben in Höhlen lebten. Diese ersten Siedler seien wiederum aus Nordafrika auf die Insel gekommen und waren vermutlich dem Stamm und dem kulturellen Umfeld der Berber zuzuordnen.
Fernab des Festlandes lebten die Guanchen -welche auch Altkanaren genannt werden – ein ruhiges und primitives Leben und hantierten mit einfachen Werkzeugen. Sie lebten und ernährten sich hauptsächlich vom Fischfang und dem eigenen landwirtschaftlichen Ertrag ihrer Felder. Im Laufe des 14. Jahrhunderts kamen dann Portugiesen und Katalanen auf die Insel, welche die Guanchen versklavten und sich deren Land zu eigen machten.
Die Eroberung der Kanaren im 15. Jahrhundert
Im Jahre 1483 wurden die Kanaren schließlich unter der Herrschaft des katholischen Königspaares durch den Spanier Pedro de Vera erobert. Vor der endgültigen Eroberung gab es jedoch ganze fünf Jahre lang anhaltende Kämpfe, die sich auf den entschiedenen Widerstand der Guanchen zurückführen lassen. Unter der Herrschaft der Krone Kastiliens wurde die Hauptstadt Gran Canarias schließlich zum administrativen Hauptplatz der Ziele des gesamten Archipels.
Im 16. Jahrhundert begannen die spanischen Siedler mit dem Zuckerrohranbau. Dafür wurden zahlreiche Wälder gerodet und das landschaftliche Bild Gran Canarias veränderte sich. Die guten Einnahmen durch den Export von Zucker hielt jedoch gerade einmal fünfzig Jahre an, da die Konkurrenten aus Brasilien einfach zu stark waren. So wurde der der Anbau schnell wieder eingestellt.
Auch der Versuch des Weinanbaus rund hundert Jahre später kam nur spärlich ins Rollen. Später brachte dann die Entdeckung einer Schildlaus der Feigenkaktee Conchenille weiteren wirtschaftlichen Aufschwung auf die Insel, deren roter Farbstoff zum Färben von Stoffen und Leder verwendet wurde. Als dann jedoch synthetische Farbstoffe entdeckt wurden, brach dieser Wirtschaftszweig wieder ein.
Erst im Jahre 1880 gelang dann der Versuch des Bananenanbaus und erfolgreiche Export dieser Produkte, der bis heute anhält. Die kanarische Mini-Banane gilt aufgrund ihres feinen Aromas weltweit als ausgesprochene Spezialität.
Über die ganze Zeit hinweg war Gran Canaria durch ihren vulkanischen Ursprung mit hohen Gebirgszügen und tiefen Tälern so unwegsam, dass es hieß, man erreiche Teneriffa einfacher und schneller per Ruderboot, als das Nachbardorf im Inneren der Insel. Dies änderte sich erst, als man mit schweren Maschinen begann, der Insel Straßen abzuringen.
Wirtschaftlicher Aufschwung im 20. Jahrhundert
Den industriellen Wiederaufschwung erreichte die spanische Regierung dann im Jahre 1912, als auf jeder Insel eine örtliche Selbstverwaltung eingerichtet wurde. Dadurch konnten sich die Inseln zu gewissen Teilen selbst administrieren. 1927 erfolgte dann die Teilung des Archipels in die beiden Provinzen Gran Canaria und Teneriffa. Diese beiden Provinzen, in denen das Inselparlament seitdem abwechselnd tagt, wurden 1982 zur kanarischen autonomen Gemeinschaft zusammengefasst.
Durch den bald darauf deutlich zunehmenden freien Handel und Schiffsverkehr entwickelten sich auf Gran Canaria dann auch bald touristische Aktivitäten und damit Möglichkeiten neuer Einnahmequellen. Gran Canaria wurde unter den Europäern zunehmend beliebter und galt schon bald als klimatisch hervorragendes Erholungsgebiet für Reisende und auch für Kranke, die etwa an Asthma litten.
Schifffahrtsgesellschaften richteten sogar eigene spezielle Kabinen für Touristen ein und profitierten somit vom allgemeinen Boom. Um dem Gästeansturm gerecht zu werden, wurden die ersten Hotels gebaut, und im Jahre 1930 erfolgte dann die Errichtung des Flughafens auf Gran Canaria.
Bis zu den 50er Jahren wurde die Entwicklung der Tourismusindustrie dann allerdings durch die beiden großen Weltkriege sowie dem spanischen Bürgerkrieg unterbrochen. Im Jahre 1957 landete schließlich das erste vollbesetzte Charterflugzeug einer schwedischen Fluggesellschaft auf der Insel und der organisierte Massentourismus war damit eingeläutet.
Die Geschichte Gran Canarias selbst entdecken
Noch heute gibt es unzählige Orte, an denen man die Geschichte von Gran Canaria, die der Guanchen und auch die der spanischen Eroberer, selbst erleben kann. Museen gibt es in Hülle und Fülle. Gesehen haben sollte jeder Tourist das Casa de Colon, das Haus des Kolumbus. Viele Sehenswürdigkeiten warten darauf, entdeckt zu werden.
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