Südwestlich von Las Palmas und ziemlich genau nördlich von Puerto Rico liegt einer der ältesten Ortschaften der Kanaren: Artenara.
Die Gemeinde mit ihren unzähligen Ortsteilen liegt in mitten des Hochlandes von Gran Canaria und verteilt sich auf verschiedene Plateaus und Täler. Sie ist berühmt für ihre Höhlenwohnungen, in denen noch immer der große Teil der dortigen Bevölkerung wohnt und lebt.
Der Ortskern befindet sich auf 1270 Metern Höhe, so dass Artenara das höchstgelegene Dorf auf Gran Canaria darstellt.
Ausflug nach Artenara
Ein Ausflug nach Artenara ist für jeden Urlauber auf der Kanareninsel, der nicht ausschließlich Strandurlaub machen möchte, unbedingt zu empfehlen. Schon von Weitem kann man auf einem Hügel die riesige Christus-Statue sehen, deren noch einmal deutlich größeres Abbild in Rio de Janeiro zu finden ist.
Wer auf den Hügel hinaufsteigt, der wird mit einem grandiosen Ausblick auf die umliegenden Täler und die schroffen Felswände aus Vulkangestein belohnt.
Die Höhlenwohnungen von Artenara erkunden
Die wohl bekanntesten Sehenswürdigkeiten von Artenara stellen die unzähligen Höhlenhäuser dar. Sie entstammen teilweise noch den Ureinwohnern von Gran Canaria und werden bis heute von den Einheimischen bewohnt.
Die ältesten Höhlenwohnungen befinden sich um den Ortsteil Acusa herum, der etwas westlich von Artenara auf einer Hochebene liegt. Der Weg dorthin lohnt sich.
Die meisten Höhlen können nur von außen besichtigt werden. Eine der ältesten und ursprünglichsten wurde jedoch zu einem Museum umgestaltet, das kostenlos besichtigt werden kann. Hier erhält man einen ausgezeichneten EInblick in das frühere und heutige Leben in und um Artenara.
Viele weitere Sehenswürdigkeiten
Die berühmte Pfarrkirche San Matias befindet sich genau im Zentrum von Artenara. Sie wurde von 1864 an erbaut; die fertigstellung erfolgte allerdings erst im 20. Jahrhundert.
Ursprünglich gab es an der Stelle der heutigen Kirche eine Kapelle, die um 1630 erbaut worden war. Obwohl auf Gran Canaria bereits im Jahr 1483 die ersten europäischen Siedlier eintrafen, wurde Artenara aufgrund des überaus unwegsamen Geländes erst sehr spät erschlossen.
Wer Artenara besucht, der sollte sich unbedingt auch die kleine Höhlenkapelle der „Höhlenjungfrau“, die Eremita de la virgin de la cuevita, anschauen. Sie findet in den alten Aufzeichnungen erstmals im Jahr 1794 Erwähnung und ist der Schutzheiligen von Artenara geweiht. Altar und Kanzel wurden aus dem Fels gehauen und sind bis heute in sehr gutem Zustand erhalten geblieben.
Die Höhlenkapelle befindet sich etwa 400 Meter vom Dorf entfernt und ist leicht zu finden.
Aussichtspunkte in Artenara
In und um den Ort herum gibt es eine Menge tolle Aussichtspunkte, die schnell und einfach erreicht werden können.
Richtung Norden vom Ortskern befindet sich ein Aussichtspunkt direkt an einer großen, stählernen Skulptur. Wenn das Wetter gut ist, kann man von hier den 3.718 Meter hohen Teide-Vulkan auf der Nachbarinsel Teneriffa sehen. Er ist ganze 50 km weit entfernt.
Essen und Trinken in Artenara
Im Zentrum der Ortschaft gibt es einige kleine Lokale und Restaurants, die natürlich ebenfalls in den Felsen gehauene Höhlen sind. Hier kann man viele typisch kanarische Gerichte probieren, etwa gegrilltes Ziegenfleisch, eingelegtes Kaninchen, sowie die kanarischen kleinen Kartoffeln, die in Meerwasser gegart und mit der berühmten Mojo-Sauce gereicht werden. Auch für ein Glas Wein oder Bier sorgen die Gastwirte.
Wie Artenara erreichen?
Ein Ausflug nach Artenara gehört zum Standardangebot der meisten Hotels und Ausflugsanbieter. Man kann aber auch sehr einfach von der Inselhauptstadt Las Palmas aus nach Artenara gelangen; das öffentliche Busnetz macht es möglich.
Wer mag, kann Artenara und das Umland auch mit dem eigenen Mietwagen erkunden. Die Fahrt hierhin ist spektakulär. Ist man im Süden von Gran Canaria untergebracht, kann man von Maspalomas aus über Fataga fahren.
Alternativ fährt man von Maspalomas aus über Puerto de Mogan und San Nicolas. Hier geht es auf sehr engen Serpentinen mit überhängenden Felsen entlang an 100 Meter tiefen Schluchten. Man gelangt überraschend zu mehreren großen, einsamen Stauseen, die mühsam im Hinterland als Wasserspeicher angelegt worden waren. Folgt man der engen Straße immer weiter, so gelangt man letztlich nach Artenara und kann von dort über Terór und Las Palmas zurück nach Maspalomas fahren.
Aber Vorsicht: Diese Straße ist nur geübten Autofahrern zu empfehlen. Ist man dies nicht, so sollte man über Fataga, oder noch einfacher über Las Palmas nach Artenara fahren.
Weitere Informationen zu Artenara
Webseite von Artenara (deutsche Version verfügbar)
Spain.info – über Artenara
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